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From Embryology

Fig. I. (S. N. 452.)

Der als Fig. i dargestellte Keim ist einem 9 Stunden bebrüteten Ei entnommen. Er wurde mit Sublimat-Eisessig fixirt.

Der ganze Keim ist annähernd kreisrund, sein Durchmesser beträgt 4,1 mm. In der Mitte desselben liegt die Zona pellucida, welche der Kreisform nahe steht, sich aber nach hinten etwas verschmälert. Ihre Länge beträgt 2,3 mm; ihre grösste Breite 2,15 mm. Der Primitivstreifen beginnt etwa in der Mitte der Zona pellucida mit einer knopfförmigen Verbreiterung und verschwindet allmählich gegen das hintere Ende der Zona pellucida, hier eine beträchtliche Breite erreichend. Seine Länge beträgt 1,2 mm.

Die Serie zeigt ein frühes Stadium der Mesodermbildung, das Mesoderm überschreitet den Bereich der Area pellucida noch nicht. Der Primitivstreifen ist im vorderen Bezirk bereits typischer ausgestaltet als im hinteren. Ein deutlicher Kopffortsatz ist noch nicht vorhanden, ebensowenig irgend Spuren von Blutbildung.

Fig. 2. (S. N. 436.)

Auch der in Fig. 2 dargestellte Keim wurde einem 9 Stunden bebrüteten Ei entnommen und mit Sublimat-Eisessig fixirt. Der Durchmesser des Gesammtkeimes beträgt 4,2 mm. Die Gestalt der Area pellucida ist birnförmig, ihre Länge beträgt 2,1 mm, ihre grösste Breite 1,5 mm. Der Primitivstreifen ist 1,6 mm lang. Vor dem vorderen Ende des Priraitivstreifens liegen Zellen, welche sich dem Entoderm dicht anlegen und die Anlagen des Kopffortsatzes wohl mitumfassen. Auf dem Primitivstreifen ist eine Strecke weit eine seichte Rinne zu erkennen. Am hinteren Ende wird das Primitivstreifengebiet sehr breit. Das Mesoderm geht noch nicht über das Gebiet der Area pellucida hinaus. Von Blutanlagen ist noch keine Spur zu erkennen.

Fig. 3. (S. N. 445-,)

Der in Fig. 3 dargestellte Keim wurde einem 12 Stunden bebrüteten Ei entnommen. Das Blastoderm hatte einen Durchmesser von über 5 mm. Die Area pellucida war birnförmig, aber von sehr gedrungener Gestalt. Ihre Länge beträgt 2,3 mm, ihre grösste Breite 1,85 mm. Die Länge des Primitivstreifens beträgt etwa 1,5 mm. Der vordere Theil des Primitivstreifens ist im Oberflächenbilde kaum zu erkennen, dagegen sieht man sehr gut, wie er sich nach hinten hin verbreitert. Die Sagittalserie zeigt einen vorn mit dem Entoderm verlötheten Kopffortsatz, der ohne bestimmte Abgrenzung in das laterale Mesoderm übergeht.

Am vorderen Ende der Area pellucida sehe ich ein unregelmässiges Band im Oberflächenbilde, das dadurch zur Erscheinung kommt, dass in seinem Bereich das Entoderm bedeutend verdickt ist. Es ist Duval's „croissant anterieur", die vordere Sichel. Das Mesoderm geht auch bei diesem Keim noch nicht über das Gebiet der Area pellucida hinaus; von Blutanlagen ist noch nichts vorhanden.

Fig. 4. (S. N. 444-)

Die in Fig. 4 dargestellte Area pellucida wurde einem 12 Stunden bebrüteten Ei entnommen und in Sublimat-Eisessig fixirt. Sie zeigt eine sehr regelmässige Form, ihre Länge beträgt 2,1 mm, ihre grösste Breite 1,4 mm. Die Länge des Primitivstreifens ist 1,6 mm. Der Primitivstreifen trägt eine nach hinten sich bedeutend vertiefende Primitivrinne, die am hinteren Ende ganz plötzlich aufhört. Vor der Area pellucida ist eine vordere Sichel (croissant anterieur) vorhanden. Die mikroskopische Untersuchung ergiebt, dass der Kopffortsatz nach unten mit • dem Entoderm in Verbindung steht und lateral in mesodermale Zellmassen übergeht, welche sich, auch ihrerseits gegen das Entoderm nicht abgrenzen lassen. Das Mesoderm beginnt das Gebiet der Area pellucida zu überschreiten. Von Blutbildung ist noch nichts zu erkennen.

Fig. 5 und Sa. (S. N. 336.)

Fig. 5 und 5 a sind nach einem Blastoderm gezeichnet, welches aus einem 24 Stunden bebrüteten Ei entnommen ist. Die Grenzen der Area pellucida waren im Oberflächenbild bei auffallendem Licht nicht deutlich zu erkennen, dagegen kamen die peripheren Grenzen des Mesoderms, in welchem hier die ersten Anlagen von Blutinseln vorhanden sind, zur Geltung. Die Länge der Area pellucida beträgt 3 mm, ihre grösste Breite 1,9 mm. Die Länge des Primitivstreifens beträgt 2,8 mm. Der Primitivstreifen erreicht also beinahe das Vorderende der Zona pellucida. Ich habe die Abbildung Fig. 5 hier wesentlich der Ergänzungs- figur (5 a) wegen gegeben, welche nach demselben Blastoderm bei lo-facher Vergrösserung von der Unter- seite gezeichnet ist. Der Primitivstreifen und vor allem die erste Anlage des Gefässhofes treten hier sehr deutlich hervor. Die mikroskopische Untersuchung ergiebt, dass das Mesoderm sich über das Gebiet der Area pellucida ausgedehnt hat. In dem Gebiet des schon makroskopisch so deutlich hervortretenden Gefässhofes finden sich die ersten Anlagen der Blutinseln. Dass diese aus dem iVIesoderm entstehen, kann man, wenn man Keime dieses Stadiums und etwas ältere vergleicht, bei denen die eigentliche Embryonal- anlage und die ersten Urwirbel aufgetreten sind, kaum bezweifeln.


Zusammenfassend bemerke ich noch zu den von den Primitivstreifenstadien gegebenen Bildern, dass die Variation, wie seiner Zeit schon v. Baer hervorgehoben hat, gerade in diesem Stadium sehr ins Auge fallend ist. Baer sagt (1. c.) p. 147 und 148, dass, je jüngere Embryonen man vergleichen würde, „um desto mehr Unterschiede und im Verhältniss zur geringen Ausbildung um desto bedeutender scheinende würden wir gewahr werden. Das wird für die erste Bildung sehr auffallend, und alle Beobachter machen diese Bemerkung. Würden Embryonen von der Bildungsstufe, wo der Rücken (d. h. das Medullarrohr) sich schliesst [ebenso, aber] bis zu dem Maasse der Erwachsenen vergrössert, auf eine Tafel neben einander gezeichnet, so würde man, ganz abgesehen von dem rascheren oder langsameren Fortschreiten der gesammten Entwicklung, die grössten Unterschiede erkennen und glauben, diese Embryonen könnten nicht zu derselben Form sich ausbilden. Bald ist das Verhältniss des Kopfes zum Rumpfe in einem Individuum viel grösser als im anderen; bald sind die Embryonen mit Ausnahme der Wirbelseite nach der Anlage der Wirbel durchsichtig wie Glas, bald sind sie viel dunkler. Einige sind stärker gekrümmt oder mehr aus der Keimnaut erhoben als andere. In einigen wird man dre Wirbelseite nicht bis zum Ende des Leibes reichen sehen, in anderen werden die Bauchplatten schon im ganzen Umfange kenntlich sein. Noch grösser sind die Verschiedenheiten, wenn wir weiter zurückgehen, und ich habe schon in der Erzählung der Entwicklungsgeschichte des Hühnchens (§ i i) darauf aufmerksam gemacht, wie verschieden sich der Primitivstreifen gestaltet. Da die Bildung noch auf einer so niedrigen Stufe der Entwicklung steht, dass man nicht viel mehr als Erhebungen und Kügelchen sieht, so erscheinen eben deshalb die Unterschiede um so grösser, und man kann kaum begreifen, wie diese Verschiedenheiten zu demselben Resultate führen und wie nicht neben vollkommenen Hühnern zahllose Krüppel entstehen. Da aber die Zahl der Krüppel unter den älteren Embryonen und erwachsenen Hühnern nur sehr gering ist, so muss man zurückschliessen, dass die Verschiedenheiten ausgeglichen werden, und jede Abweichung so viel möghch zur Norm zurück- geführt wird."


Auch KuPFFER und Beneke (C. KuPFFER und B. Beneke, Photogramme zur Ontogenie der Vögel. Nova Acta Academiae Caesareae Leopoldino- Carolinae, Bd. XLI, Pars prior, p. 152.) sprechen sich dahin aus, dass die Variation der Embryonen in jüngeren Stadien grösser erscheint als in älteren, und beziehen sich speciell auf Primitivstreifen und Primitivrinne. Wir lesen in dem Texte, welcher den Photogrammen zur Ontogenie der Vögel von KuPFFER und Beneke beigegeben ist: „Es hat sich gezeigt, dass innerhalb einer Art die Schwankungen in den frühesten Perioden grössere sind als in den späteren. So variirt die Anlage des Primitivstreifens beim Vogel, die Ausdehnung und Form der Primitivrinne, der Process des Schlusses der Rückenwülste zum Nervenrohr in höherem Grade, als es an den späteren Vorgängen beobachtet wird." Ich selbst habe die altbekannte Thatsache an über 100 Keimen von Huhn und Ente constatiren können. Diese Verhältnisse im Einzelnen darzustellen, dazu würde eine besondere Untersuchung nöthig sein, die übrigens auch aus anderen Gründen erwünscht wäre, da die Vorgänge bei der Bildung der Area pellucida des Vogeleies und bei dem ersten Auftreten des Primitivstreifens durchaus noch nicht vollkommen klar liegen.

Fig. 6 und 6 a. (S. N. 453; Tab. 3.)

Das Blastoderm, nach dem Fig. 6 und 6 a gezeichnet sind, wurde einem 24 Stunden bebrüteten Ei entnommen und in Sublimat-Eisessig fixirt. Der Keim war charakterisirt durch das erste Auftreten der Medullarwülste, diese umgreifen caudalwärts den noch sehr langen, etwas gebogenen Primitivstreifen. Die Anlage des Gefässhofes und der Blutinseln kommt auch im Oberflächenbilde zur Geltung. Das craniale Ende der Embryonalanlage beginnt sich eben vom Blastoderm abzuheben.

Fig. 61. (S. N. 338; Tab. 4.)

Die Fig. 6 I ist den Figuren 6 und 6a ausserordentlich ähnlich, aber ein klein wenig weiter. Der Embryo ist nach 38 Stunden einem Ei entnommen, bei dem im Verlauf des i. Tages die Bebrütung auf 10 Stunden unterbrochen war, die eigentliche Dauer der Bebrütung ist demnach 28 Stunden. Der Embryo ist als durchaus normal zu betrachten. Im Gebiete des auch hier schon im Oberflächenbilde kenntlichen Gefässhofes findet man die ersten Anlagen von Blutinseln. Die ersten beiden Urwirbelpaare beginnen sich, wie die Serie ergiebt, zu differenziren, waren aber bei Oberflächenbetrachtung noch nicht zu erkennen.

Die vordere Darmbucht beginnt sich eben anzulegen. Vor dem Kopfende tritt die mesodermfreie Stelle des Blastoderms, die Anlage des Proamnions, deutlich hervor.

Fig. 7 und 7a. (S. N. 322; Tab. 7.)

Der in Fig. 7 und 7a dargestellte Embryo ist einem 24 Stunden bebrüteten Ei entnommen und in Sublimat-Eisessig fixirt. Im Oberflächenbilde kann man 2 Ursegmente erkennen, die Serie zeigt aber, dass bereits 3 vorhanden sind. Sowohl die Anlagen der Medullarfalten als der Primitivstreif sind beträchtlich in die Länge gewachsen. Vor dem Kopfende tritt die mesodermfreie Stelle, die Anlage des Proamnions, deutlich hervor.

Fig. 8 und 8a. (S. N. 357; Tab. 9.)

Der nur 20 Stunden bebrütete Embryo ist auffallend weit entwickelt, so dass man daran denken kann, dass das Ei vielleicht nicht unmittelbar nach dem Legen unter der Henne weggenommen worden ist. Die Untersuchung zeigte, dass der Embryo aber trotzdem durchaus normal war.


Der Primitivstreifen ist noch sehr lang, aber die Medullaranlage beginnt die Oberhand zu gewinnen. Die Medullarfalten liegen eine Strecke weit fest an einander, zeigen aber noch keinen organischen Zu- sammenhang. Auch bei Oberflächenbetrachtung lassen sich 4 Ursegmentanlagen erkennen. Die Annäherung der Medullarfalten an einander findet an zwei Stellen statt; nämlich in der Urwirbelgegend, dort berühren sich aber die Medullarfalten noch nicht, und dann weiter cranial, wo bereits eine feste Aneinanderlagerung eingetreten ist.

Fig. 9, 9a und 9b. (S. N. 340; Tab. 16.)

Der in den Figuren 9, 9a und 9b dargestellte Embryo ist einem 24 Stunden bebrüteten Ei ent- nommen. Auch er ist für die Zeit verhältnissmässig weit in der Entwicklung vorgeschritten. Der Ver- schluss des MeduUarrohres ist zum Theil jetzt ein definitiver geworden, an anderen Stellen liegen die Medullarfalten auch bei diesem Embryo einander nur an. Der Primitivstreifen ist noch recht lang. Im Oberflächenbilde sind 7 Urwirbel zu erkennen, ein 8. ist, wie die Serie zeigt, in der Anlage begrifl"en. Im cranialen Theil des MeduUargebietes erkennt man die Anlagen der Augenblasen. Die vordere Darm- bucht ist ziemlich tief. In der Herzanlage sind die Endothelschläuche noch durchweg paarig. Die Anlage des Gefässhofes ragt ein wenig über das craniale Ende des Embryo hinaus.

Fig. 10 und 10a. (S. N. 337; Tab. 18.) Der in den Figuren 10 und loa dargestellte Embryo ist einem 32 Stunden (i Tag 8 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und dann in Sublimat-Eisessig fixirt. Der Verschluss des MeduUarrohres hat Fort- schritte gemacht. Der Primitivstreifen beginnt sich zu verkürzen. Die primären Augenblasen treten sehr deutlich hervor. Die Endothelsäokchen der Herzanlage berühren sich. Die 9 Ursegmente sind im Ober- flächenbilde deutlich zu erkennen. Der vordere Neuroporus ist noch oflfen. Der Gefässhof ragt rechts und links über das craniale Ende des Embryo hinaus, und seine beiden vorderen Enden beginnen hier, den Be- zirk des Proamnions frei lassend, auf einander zu zu wachsen. Die Kopffalte des Amnions fängt an sich zu erheben. Die Endothelröhren in der Herzanlage berühren sich, die Aorten sind als Endothelröhren ange- legt. Der WoLFF'sche Gang beginnt sich zu bilden.

Fig. 11a und 11b. (S. N. 356; Tab. 19.) Der in den Figuren 11 a und iib dargestellte Embryo ist einem 39 Stunden (i Tag 15 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und in Chromessigsäure fixirt. Er hat 10 Urwirbelpaare, ein 11. ist in der Abglie- derung. Der vordere Neuroporus ist im Verschluss begriffen, das caudale Ende des Medullarrohrs ist noch weit offen. Indem ich für die Entwicklung der Organe auf die Tabelle verweise, bemerke ich nur, dass die in der Serie nachweisbaren, ganz flachen Ohrgrübchen bei der Oberflächenbetrachtung noch nicht erkannt werden konnten.

Fig. 12 und 12a. (S. N. 418; Tab. 18.)

Der Embryo, nach dem die Figuren 12 und 12a gezeichnet sind, wurde einem 46 Stunden (i Tag 22 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und mit Sublimat-Eisessig fixirt.

Das vordere Körperende hat sich ziemlich weit vom Blastoderm abgehoben und beginnt sich auf die linke Seite zu drehen. Das Medullarrohr ist bis auf wenige Schnitte geschlossen. Es zeigt die 3 Hirn- bläschen, die Anlagen der Neuromeren sind kenntlich, und das Dach der Rautengrube beginnt sich zu ver- dünnen. Die Ohrgrübchen treten im Oberflächenbilde deutlich hervor. Das Herz beginnt sich S-förmig zu krümmen. Die beiden cranialen Fortsätze des Gefässhofes berühren sich vor der mesodermfreien Stelle. Die Kopffalte des Amnions beginnt sich zu erheben.


Fig. 12I.

Der in Fig. 12 1 bei 20-facher Vergrösserung dargestellte Embryo wurde einem 43 Stunden (i Tag 19 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und mit Sublimat-Eisessig fixirt. Er steht dem in Fig. 12 und 12a abgebildeten Embryo im Entwicklungsgrad der Organe sehr nahe, seine Gestalt erscheint im Ganzen etwas gedrungener. Während das MeduUarrohr noch nicht ganz so weit geschlossen ist, finden wir das Amnion ein wenig weiter in der Entwicklung, es beginnt den Kopf zu bedecken, und auch eine deutliche Schwanz- falte des Amnions kommt auf der Zeichnung zur Geltung. Zu beiden Seiten des Kopfendes tritt das Gebiet der Pericardialhöhlen deutlich hervor, und man erkennt auch, wie sich dieselben vor dem Kopfende mit einander vereinigen.

Fig. 13 und 13a. (S. N. 413; Tab. 31.)

Das Ei, welchem der Embryo entnommen wurde, ist 48—50 Stunden bebrütet worden, der Embryo wurde in Sublimat-Eisessig fixirt. Das Amnion bedeckt den Kopf bis zum Gehörgrübchen. Die rechte und linke Seite des Gefässhofes haben sich vor dem Embryo noch nicht vereinigt. Das MeduUarrohr ist bis auf wenige Schnitte am caudalen Ende geschlossen. Die Zahl der Urwirbel ist 18. Der Primitivstreifen ist stark zurückgebildet.

Fig. 14, 14 a und 14 b. (S. N. 421; Tab. 33.)

Der Embryo ist einem 48 Stunden (2 Tage) bebrüteten Ei entnommen und in Sublimat-Eisessig fixirt. Die Zahl der Urwirbel beträgt 19—20. Das MeduUarrohr steht unmittelbar vor dem Schluss.

Fig. 15 und isa. (S. N. 432; Tab. 39c.) Fig. 15 und 15 a sind nach einem Embryo gezeichnet, welcher einem 51 Stunden (2 Tage 3 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und in Sublimat-Eiessig fixirt wurde. Es Hessen sich an ihm 24 Urwirbel nach- weisen. Der Primitivstreifen war bis auf geringe Reste verschwunden.

Fig. 15a, 15b, 15c. (S. N. 351; Tab. 40.)

Der Embryo, nach dem die Figuren 15 la, 15 Ib, 15 Ic gezeichnet sind, wurde einem 47 Stunden I Tag 23 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und mit Sublimat-Eisessig fixirt. Er zeichnet sich durch seine verhältnissmässige Grösse aus. Die Zahl der Urwirbel beträgt 24—25. Das MeduUarrohr ist ge- schlossen. Fig. 151a ist bei auffallendem Licht gezeichnet, nachdem der Embryo fixirt und durch die Alkoholreihe in 96-proc. Alkohol gebracht war. Fig. 151b und 15 Ic nach der Färbung mit Boraxkarmin in Xylol. Es ist hier inzwischen eine gewisse Schrumpfung eingetreten. Zum Vergleich ist in dieser Hinsicht Fig. 15 Ic heranzuziehen. Für die Zeichnung 15 Ib konnte der Embryo, da sich das Blastoderm ein wenig geworfen hatte, nicht ganz eben hingelegt werden, so dass eine geringe Verkürzung entstanden ist, man kann also von dieser Figur nicht mit den anderen streng vergleichbare Maasse entnehmen.

In Fig. 151b kommen die Anlagen der Kiementaschen zur Geltung. Am caudalen Ende sieht man bei Fig. 15 Ib und 15 Ic die Rudimente des Primitivstreifens.

Fig. 16 und 16 a. (S. N. 346; Tab. 44.) Der Embryo, nach welchem Fig. 16 und i6a gezeichnet sind, wurde einem 52 Stunden (2 Tage 4 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und mit Sublimat-Eisessig fixirt. Ich konnte an ihm 27 Urwirbel fest- stellen. Bemerkenswerth erscheint eine kurze Schwanzknospe und die Anlage der Extremitäten, von denen in den Abbildungen freilich nur die hinteren deutlich zu erkennen sind, weil der vordere Theil des Embryo vom Amnion bedeckt ist. Auch auf das Auftreten der Nackenbeuge sei hingewiesen. Trotz der Amnion-bedeckung kann man die secundäre Augenblase mit der Linsenanlage und das Riechfeld erkennen ; dagegen kommen die Anlagen der Kiemenbogen und Furchen nicht deutlich zur Anschauung.

Fig. 17 und 17a. (S. N. 325; Tab. 47.) Der Embryo, nach welchem die Figuren 17 und 17a gezeichnet sind, ist einem 67.5, Stunden (2 Tage 19 V2 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und mit Chromessigsäure fixirt. Die Anlagen der vorderen Extremitäten erscheinen als sehr lang gestreckte Wülste, die der hinteren sind gedrungener. Die Nacken- beuge ist deutlich, aber nicht sehr ausgesprochen. Am Kopfe treten die Augen in Folge ihrer Grösse stark hervor. Die Riechgrübchen sind deutlich. Man erkennt 4 Kiemenbogen und den Oberkieferfortsatz am ersten. Das Herz wölbt die Körperwand stark vor.

Fig. 18 und 18 a. (S. N. 501; Tab. 52.) Der Embryo, nach dem die Figuren 18 und i8a gezeichnet sind, ist einem 67 Stunden (2 Tage 19 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und mit Chromessigsäure fixirt. Die Nackenbeuge hat beträchtlich zugenommen. Die vorderen Extremitäten treten deutlicher hervor. Auch das caudale Ende des Embryo beginnt sich auf die linke Seite zu drehen. Am Kopfe finden wir die Riechgrübchen wesentlich vertieft. Die Epiphysenanlage ist schon äusserlich deutlich zu erkennen.

Fig. 19. (S. N. 503; Tab. 54.) Der in Fig. 19 dargestellte Embryo ist einem 70 Stunden (2 Tage 22 Stunden) bebrüteten Ei ent- nommen und in Chromessigsäure fixirt. Die Nackenbeuge ist stark ausgesprochen.

Fig. 20. iS. N. 304; Tab. 58.) Die Zeichnung Fig. 20 ist nach einem Embryo entworfen, der aus einem 88 Stunden (3 Tage 16 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und in Chromessigsäure fixirt war. Hervorzuheben ist bei diesem Embryo die sehr starke, ausgesprochen spitzwinklige Nackenbeuge. Das caudale Ende des Embryo ist auf- wärtsgeschlagen, so dass sich Schwanz und Kopf zu nähern beginnen. Der grösste Theil der linken Seite des Embryo ist bereits dem Dotter zugekehrt. Die Allantois beginnt eben von aussen sichtbar zu werden.

Fig. 21. (S. N. 205; Tab. 59.) Der Embryo, nach welchem Fig. 21 gezeichnet ist, wurde einem 76 Stunden bebrüteten Ei entnommen und in Chromessigsäure fixirt. Der Embryo hat seine linke Seite ganz dem Dotter zugekehrt, er ist leicht spiralig gekrümmt derart, dass das Schwanzende die zweite Spiraltour beginnt.

Fig. 22. (S. N. 308; Tab. 61.) Der einem 84 Stunden bebrüteten Ei entnomnene und in Chromessigsäure fixirte Embryo, nach welchem Fig. 22 gezeichnet wurde, ist viel weniger stark zusammengekrümmt als der in Fig. 21 dargestellte Embryo, aber nicht unbeträchtlich grösser. Die Spiralkrümmung ist etwa ebenso weit gediehen. Auffallend ist die starke Entwicklung des Hyoidbogens, der den 3. und 4. Kiemenbogen zu überwachsen beginnt.

Fig. 23. (S. N. 303; Tab. 63.) Der in Fig. 23 dargestellte Embryo ist einem 88 Stunden (3 Tage 16 Stunden) bebrüteten Ei ent- nommen und in Chromessigsäure fixirt. Er ist stark zusammengebogen mit deutlicher spiraliger Krümmung. Der Kopf ist kleiner als bei dem in Fig. 22 dargestellten Embryo, der Hyoidbogen in seiner Entwicklung weniger weit. Dagegen sind die Extremitäten offenbar weiter entwickelt.


Fig. 24. (S. N. 307; Tab. 67.)

Der in Fig. 24 dargestellte Embryo ist einem 88 Stunden (3 Tage 16 Stunden) bebrüteten Ei ent- nommen und in Chromessigsäure fixirt. Die Nasengrube ist stärker vertieft; der Hyoidbogen überdeckt den 3. und 4. Kiemenbogen noch nicht. Die Herzregion ist verhältnissmässig sehr gross. Die Nackenbeuge ist fast rechtwinklig.

Fig. 25. (S. N. 306; Tab. 70.)

Der einem 104 Stunden (4 Tage 8 Stunden) bebrüteten Ei entnommene Embryo, welcher in Fig. 25 dargestellt ist, wurde mit Chromessigsäure fixirt. Die Extremitäten beginnen sich, wenn auch noch ganz undeutlich, zu gliedern. Der Hyoidbogen schiebt sich über den 3. und 4. Kiemenbogen, in der Umgebung der ersten Kiemenfurche treten dort, wo sich später der äussere Gehörgang bildet, Höckerchen auf.

Fig. 26. (S. N. 305 ; Tab. 73.) Der in der Fig. 26 dargestellte Embryo ist einem 104 Stunden (4 Tage 8 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und wurde in Chromessigsäure fixirt. Autfällig ist der Figur 25 gegenüber die starke Ver- grösserung des Auges und die des Zwischenhirns.

Fig. 27. (S. N. 311; Tab. 76.) Der in Fig. 27 dargestellte Embryo ist einem 114V2 Stunden (4 Tage i8'/2 Stunden) bebrüteten Ei entnommen und dann in Chromessigsäure fixirt worden. Ich hebe die fortschreitende Entwicklung des Auges und des Mittelhirns hervor. Der Kiemendeckelfortsatz ist deutlich entwickelt und deckt den 3. und 4. Kiemenbogen.

Fig. 28. (S. N. 312; Tab. 77.) Der in Fig. 28 dargestellte Embryo ist einem 121 '/a Stunde (5 Tage 1V2 Stunde) bebrüteten Ei entnommen und in Chromessigsäure fixirt worden. Ich hebe den weiteren Fortschritt in der Entwicklung von Auge und Mittelhirn hervor.

Fig. 29. (S. N. 315; Tab. 79-)

Der in Fig. 29 dargestellte Embryo ist einem 135 Stunden (5 Tage 15 Stunden) bebrüteten Ei ent- nommen. Am Kopf ist die Anlage des Schnabels kenntlich ; der Gehörgang beginnt sich zu bilden. Der Hals wird deutlich. Der Rumpf hat sich gestreckt. Eine Krümmung, welche man in den früheren Figuren (25—28) dorsal von der Ansatzstelle der oberen Extremität deutlich erkennen kann, ist verschwunden.

Die vorderen Extremitäten, welche mit ihren Spitzen in den Figuren 23—28 mehr oder weniger caudal gerichtet waren, sind jetzt ventral gerichtet. Der Unterschied zwischen vorderer und hinterer Extremität wird sehr deutlich. Das Herz tritt für die Gestaltung des Embryo weniger in den Vordergrund als zuvor.

Fig. 30. (S. N. 309; Tab. 80.)

Der in Fig. 30 dargestellte Embryo ist einem 172 Stunden (7 Tage 4 Stunden) bebrüteten Ei ent- nommen und in Chromessigsäure fixirt. Die Bildung des Halses und des äusseren Gehörganges hat Fort- schritte gemacht. Die hinteren Extremitäten beginnen ihre Sohlenfläche caudalwärts zu drehen. Das Volumen des Brust- und Bauchinhaltes hat bedeutend zugenommen, doch tritt die Herzgegend nicht mehr besonders hervor.

Fig. 31. (S. N. 354; Tab. 82.)

Der in Fig. 31 abgebildete Embryo ist einem 193 Va Stunden (8 Tage i'/? Stunde) bebrüteten Ei entnommen und in Chromessigsäure fixirt. Am Kopfe finden wir einen deutlichen Schnabel mit Eischwiele.